ZEIT FÜR FOKUS
     Mensch.  Gesundheit.  Organisationen.

Es gibt sogar Hamster, die glauben, das Rad sei schuld.

 



 

 

Oder, um es mit dem geschätzten Psychologen Jens Corssen zu sagen:
"Wo ich bin, will ich sein. Alles andere war mir bisher in meiner Vorstellung zu teuer."
(Jens Corssen, Der Selbstentwickler, 2006)

Neulich sagte ein ehemaliger Kollege, nachdem er ausgiebig über die berufliche Situation geschimpft hatte:
"Aber ich gehe ja selber hin und habe mich entschieden, jetzt nichts Neues anzufangen – also höre ich auf mal zu jammern und nutze den Freiraum, den ich habe."
Er fühlt sich nicht gefangen im Hamsterrad – er steigt bewusst selbst ein und läuft.


Wie schön!


 

 

Schon allein die Erkenntnis, dass sowohl das Einsteigen als auch das Aussteigen aus dem „Rad“ zwar immer einem Preis hat, aber letztlich meine eigene Entscheidung bleibt, kann helfen die Ohnmacht und das Leiden an der aktuellen Situation zu mindern oder sogar in positive Motivation umzukehren. 


Also selbst-bewusst in die Selbst-Bestimmung und aus Ohnmacht in die Eigen-Macht.

Das ist, nach meinem Verständnis, vielleicht der wichtigste Schritt zur Selbst-Fürsorge.

Das Gefühl, fremdbestimmt zu sein und „weiterlaufen zu müssen“, kann dagegen zu Erschöpfung oder sogar Krankheiten wie Burnout und Depression führen.

Dabei kann es schon hart sein, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Hierbei nicht auch noch Druck und vielleicht sogar Schuldgefühle auf sich zu laden kann zur Gratwanderung werden.

Daher sage ich in solchen Situationen manchmal augenzwinkernd:
"Es soll sogar Hamster geben, die glauben, das Rad sei schuld. "

Zunächst sorgt das für Lacher – dann oft für tiefgehende Gespräche über mögliche Konsequenzen.


Es nicht leicht, die Entscheidung selbst in die Hand zu nehmen.
Denn jede Veränderung hat ihren Preis. Dabei nicht zu wissen, wie hoch dieser Preis ist, wiegt schwer. Das ist nur zu verständlich.


Gleichzeitig ist „nichts zu ändern“ aber auch ein aktive Entscheidung - für den Status quo.
Und die trifft man an jedem Tag, an dem man weiter macht wie bisher. Und wenn man das bewusst kann das wunderbar sein.

Studien legen nahe, dass fehlende Selbstbestimmung und geringe Wirksamkeit im Team ähnlich starke Risikofaktoren für Burnout und Depression sind wie eine hohe Arbeitsbelastung.
Deshalb wünsche ich Mut zur Entscheidung, ganz selbst-bewusst ins Hamsterrad einzusteigen – und den Preis für die Anstrengung zu zahlen.
Oder auch mal selbst-bestimmt auszusteigen - bevor die Gesundheit und der Körper den Preis zahlen.

Es ist dabei sicher keine Überraschung sein, dass sowohl für die Leistungsfähigkeit „beim Laufen“ als auch für die „Erholung in den Pausen“ bewusste Atmung einen großen Einfluss haben kann.


Also: Schließe deinen Mund. Atme. Es ist ZEIT FÜR FOKUS.


P.S.: Auf dem Foto ist ein Degu, kein Hamster – ich weiß.
Alle Hamster hatten sich bewusst entschieden zu schlafen, statt zu rennen. 😉



Mit freundlichen Grüßen

Klaus Verweyen



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